Zum Thema: Wiener Hundehaltegesetz NEU , beschlossen am 22.10. im Wiener Landtag
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Bemerkenswerter Artikel von Frau Univ.Prof. Dr.Irene Sommerfeld - Stur
Ich bin so unwahrscheinlich wütend, traurig, frustriert und erbittert. Frau Sima hat sich tatsächlich mit ihrem aus sachlicher und fachlicher Sicht unakzeptablen und noch dazu absolut kontraproduktiven Gesetz durchgesetzt. Ein Gesetz, das nicht nur mit viel Kummer und Leid für betroffene Hundebesitzer verbunden ist, sonders das auch zu irreversiblen Schäden in unzähligen Hundeseelen führen wird. Denn Hunde sind Individuen mit Bedürfnissen, die durch das dauernde Tragen eines Maulkorbs ebenso eingeschränkt werden wie durch das dauernde Führen an einer Leine. Und dauernde Beeinträchtigung natürlicher Bedürfnisse führt zu Frustrationen und schlussendlich zu meist irreversiblen psychischen Problemen, die auch primär freundliche und problemlose Hunde zu Problemfällen machen können. Ist es das, was Sie wollten, Frau Sima?
Und wie kommt ein verantwortungsbewusster und informierter Hundehalter, der viel Zeit und Arbeit in eine ordentliche Sozialisation und Erziehung seines Hundes gesteckt hat und ihn zu einem problemlosen und sozialverträglichen Hund gemacht hat, dazu, dass durch die neuen Regelungen möglicherweise die ganze Arbeit zunichte gemacht wird.
Und wieso eine grüne Partei, die sich u.a. den Tierschutz auf ihre Fahnen schreibt, ein solches Gesetz mit eindeutig tierschutzrelevanten Bestimmungen mitträgt, wird mir ewig ein Rätsel bleiben. Geht es da um Koalitionspoker… ein Schelm, der Böses dabei denkt.
Dabei wäre es ganz einfach die Wiener Bevölkerung vor Verletzungen vor Hunden zu schützen. Die bisherige Gesetzgebung reicht dafür völlig aus, wenn sie denn auch entsprechend umgesetzt und kontrolliert würde. Denn Hundehalter sind nicht alles verantwortungslose Menschen, die ihr Ego mit Hilfe eines Hundes aufpolieren müssen. Für einige, wenige mag das gelten, sogar für einige Besitzer von Listenhunden. Aber man straft doch auch nicht alle Männer prophylaktisch weil es ein paar Vergewaltiger gibt. Der Großteil der Hundehalter sind ganz normale Menschen, die ihre Steuern zahlen und für ihren Hund sorgen. Und der Großteil hält sich auch an bestehende Gesetze, achtet darauf, dass der eigene Hund niemanden gefährdet oder belästigt, verwendet Maulkorb und Leine dort wo es sinnvollerweise vorgeschrieben ist und kann seinem Hund trotzdem ein artgerechtes Leben bieten.
Natürlich gibt es auch die, die das nicht tun, die ihre Hunde unkontrolliert und unkontrollierbar durch die Gegend laufen lassen, ihre Hunde mit „der tut nix“ oder „der will nur spielen“ entschuldigen. Diese Hundehalter gibt es aber quer durch alle Rassen und Mischlinge. Die wären es, die zu kontrollieren und allenfalls auch zu strafen sind.
Rassismus – und nichts anderes ist die Grundlage dieses Gesetzes – sollte doch an sich in der heutigen Politik obsolet sein. Aber vielleicht ist es unseren Politikern nicht bewusst oder bekannt, dass die genetischen Grundlagen, die dafür sorgen, dass wir Menschen unabhängig von unserer ethnischen Herkunft Individuen mit ganz individuellen Stärken und Schwächen sind, ganz genauso für Hunde zutreffen. Hunde sind Individuen, ihre Stärken, ihre Schwächen, ihre Liebenswürdigkeit und auch ihre Gefährlichkeit sind individuelle Merkmale und haben mit ihrer Rasse nicht mehr zu tun als vielleicht die Vorliebe eines Wieners für den Heurigen.
Mir ist schon klar, dass meine Frustration keinen Politiker vom Stockerl reißen wird – aber sie musste raus… ich glaube ich wäre heute sonst geplatzt.
Aber vielleicht fällt ja den Politikern, die heute für das Gesetz gestimmt haben, ihr Handeln in nicht allzu ferner Zukunft auf den Kopf. Ich selber kann in Wien zwar nicht mehr wählen, aber ich kenne sehr viele Hundebesitzer - und nicht nur solche von Listenhunden - die heute schon wissen, wen sie bei der nächsten Wahl in Wien sicher nicht wählen werden.